Die Vorzeichen schienen gut: Kreisläufer Malte Nolting war einsatzbereit und startete von Beginn an – sowohl in der Abwehr als Spitze in der 3:2:1-Formation als auch erstmals aktiv im Angriff. Torhüter Kull erhielt den Vorzug, die Außenpositionen besetzten Leitz und Richter, während die Rückraum-Formation mit Kämper, Schulz und Kremp agierte. Letztgenannter übernahm die zentrale Mittespielerrolle in der Defensive.
Doch von Beginn an entwickelte sich das Spiel nicht nach den Vorstellungen des LSC. Bis zur siebten Minute dauerte es, bis Lennart Leitz den ersten Treffer für die Gastgeber erzielte und auf 1:3 verkürzte. Bereits in dieser frühen Phase schleichen sich zahlreiche technische Fehler ins Angriffsspiel ein. Gleichzeitig fand die Defensive keinen Zugriff auf die Gäste aus Münster, die variabel agierten und eiskalt ihre Chancen nutzten.
Besonders stark präsentierte sich Torhüter Johannes Jepsen, der reihenweise Würfe der Kölner entschärfte und das Duell gegen das heimische Torhüter-Duo Babib und Kull für sich entschied. Hinzu kam die Klasse von Patrick Weber, dem erfahrenen Mittelmann mit Bundesliga-Vergangenheit, der nicht nur selbst traf, sondern seine Mitspieler immer wieder in Szene setzte. Das Spiel über den Kreis bekam der LSC über die gesamte Spielzeit nicht in den Griff.
Trainer Stark versuchte früh gegenzusteuern und brachte neue Kräfte, um den Gegner unter Druck zu setzen – doch all diese Bemühungen verpufften. Vor rund 250 Zuschauern zog die TSG kontinuierlich davon: 6:1, 9:5, 13:8 bis zum Halbzeitstand von 14:11. Immer wieder boten sich Chancen für den LSC, beispielsweise beim 7:9 und 8:10, doch die Gäste agierten souverän, während die Kölner am starken Torhüter scheiterten und sich zu viele einfache Fehler leisteten.
Die zweite Halbzeit begann ausgeglichen, der Abstand pendelte sich zunächst bei drei Toren ein. Doch ab der 35. Minute (14:17) zog Münster auf 20:14 davon – eine erste Vorentscheidung. Beim 19:23 keimte zwar noch einmal Hoffnung auf, doch vergebene Strafwürfe und ausgelassene 100%-Chancen ließen diese schnell wieder schwinden. Die TSG spielte ihre Führung souverän nach Hause, während von Seiten des LSC wenig Gegenwehr zu spüren war – ein besorgniserregender Eindruck.
Trotz der Niederlage ließen die Fans nicht nach und feuerten den LSC weiterhin lautstark an – ein Zeichen für Zusammenhalt und Motivation, das Trainer Stark ausdrücklich würdigte:
„Heute hat leider nichts zusammengepasst. Wir haben uns viele einfache Fehler geleistet und Münster hat stark gespielt. Es war dennoch großartig zu sehen, wie unsere Fans uns unterstützt haben. Jetzt heißt es, die Niederlage aufzuarbeiten und mit voller Konzentration die kommenden Aufgaben anzugehen.“
Mit Blick auf die nächsten Partien gilt es für den LSC, die gezeigten Schwächen klar zu analysieren und sich auf die kommenden Herausforderungen vorzubereiten: das Auswärtsspiel bei der HSG Rodgau Nieder-Roden sowie die Heimpartie gegen MT Melsungen II.
Der LSC spielte in folgender Aufstellung: Kull, Babic; Pyszora (5), Henricht (1), Richter (4), Gerfen, Bertenbreiter, Niehaus (3), Leitz (1), Schulz (6/2), Kaysen (5), Nolting (3), Kremp, Kämper (1)
Die gesamte Statistik des Spiels ist hier einsehbar: LSC Köln vs. TSG Münster