HSG KREFELD - LONGERICHER SC KÖLN 32:30 (16:15)
Eine denkbar knappe Niederlage musste der Longericher SC am Freitagabend bei der HSG Krefeld Niederrhein hinnehmen und verlor 30:32 vor 929 Zuschauern in Krefeld.
Nach anfänglich ausgeglichenem Beginn zeigte sich Krefeld konsequenter im Abschluss und führte nach 17 Minuten mit 11:7. Der LSC verbesserte sich nun in der Verteidigung und pirschte sich Tor um Tor heran, konnte im Angriff teils sehenswerte Treffer herausspielen.
Den negativen Höhepunkt der ersten Hälfte spielte sich in Minute 27 ab, als der Krefelder Krings nach einem eigenen Torwurf den LSC-Verteider im unmittbaren Rücklaufen am Trikot mitzog und mit einem Ellbogenschlag im Gesicht traf, was die TV-Bilder klar belegen. Statt der fälligen roten oder blauen Karte gab das unsichere Schiedsrichtergespann lediglich 2 Minuten für den Krefelder Spieler und bestrafte die protestierende Longericher Bank progressiv. So eine unfaire Aktion kennt man aus dem Handballsport nicht und hat dort auch nichts verloren.
Der LSC konnte bis zur Pause verkürzen und es ging mit einem leistungsgerechten 16:15 für Krefeld in die Pause. Leider wurden dem LSC in Hälfte eins 2 sichere Tore zurückgepfiffen und man leistete sich den ein oder anderen Fehler zu viel, so dass man mit dem knappen Rückstand leben musste.
Man konnte dann ausgleichen und die Begegnung war beim 19:19 remis. Eine eigene LSC-Überzahl nutzte man dann nicht gut, zudem erhielt LSC-Keeper Valle Inzenhofer eine 2-Minuten-Strafe wegen knappen Wechselfehler. So konnte die HSG abgebrüht auf 23:19 davonziehen. Die LSC-Mannen gaben sich erneut nicht auf sondern kämpften sich Tor um Tor heran, beim 26:26 war der erneute Ausgleich durch Dustin Thöne erzielt worden. Die Verteidigung und die Moral der LSC-Jungs, die neben Nico Pyszora (am Arm verletzt) bereits in Hälfte 1 Marian Dahlke (Leiste) und Benni Richter (Bein) verletzungsbedingt verloren hatten, war hervorragend. Der junge Rechtsaußen Benjamin Lincks erzielte gar das 28:27 und der LSC schien das Momentum auf seine Seite zu ziehen. In Minute 55 kam es zu einer spielentscheidenden Szene, als nach abgefangenem Ball der Langpass Max Zimmermann erreichte, dessen Wurf jedoch pariert wurde. Statt 29:27 für den LSC: Krefeld glich aus, der LSC scheiterte am Krefelder Keeper Hasenforther und hatte einen schwerwiegenden Ballverlust, wo auch ein Freiwurfpfiff möglich gewesen wäre. Die klarste Fehlentscheidung der Schlussphase musste man dann 3 Minuten vor Ende hinnehmen, als Matthias Peters vom heranrückenden Außen am Wurf gehindert wurde und es zur Verwunderung statt 7-Meter eine Stürmerfoul-Entscheidung gab.
So zog Krefeld bis zum 31:28 davon, zwar konnten die Kölner noch verkürzen bis zum 31:30, der abschließende Angriff gehörte aber Krefeld, die mit dem Schlusspfiff das 32:30 erzielten. Am Ende hatten die ein oder andere Parade mehr in der Schlussphase und die breitere Bank entschieden, Krefeld hatte 12 verschiedene Torschützen und den größeren Kader, der LSC speziell nach den Verletzungen weniger Wechselmöglichkeiten (7 Torschützen).
Trainer Chris Stark war nach dem Spiel enttäuscht: "Ich denke, meine Mannschaft hatte heute einen Punkt verdient. Es hat nicht sollen sein, in der Endphase haben wir einige Aktionen, die wir besser machen können. Dennoch mache ich meiner Mannschaft heute ein großes Kompliment für den kämpferischen Einsatz und den Zusammenhalt, den sie heute präsentierte."