Leidenschaftliche Leistung, Torklau, Torwart Kromberg mit Bestnoten, knapper Sieg - LSC steht bei 6:2 Punkten
VFL GLADBECK - LONGERICHER SC KÖLN 22:24 (10:11)
Am Samstagabend brachte der LSC zwei Punkte aus dem nördlichen Ruhrgebiet mit: vor 450 Zuschauern kam die Mannschaft von Trainer Chris Stark zu einem hauchdünnen 24:22-Sieg.
Das Spiel startete mit einigen Fragezeichen. Peters, Nolting und Falkenreck fielen aus, die etatmäßigen Keeper Inzenhofer und Ruch hatten zwar auf der Bank Platz genommen für den Notfall, in seinem ersten Drittligaspiel von Beginn an stand aber Elvan Kromberg zwischen den Pfosten. Benni Richter winkte nach dem Aufwärmen zunächst ab, so dass sich das Spielerangebot doch drastisch reduziert hatte.
Von Beginn an kam der 20jährige LSC-Keeper Kromberg gut in die Begegnung, am Ende sollte er zum Matchwinner avancieren und mit 20 Paraden einen absoluten Top-Wert erreichen. Im Verbund mit der Verteidigung war das überzeugend, der LSC hielt den Gegner bei wenigen Toren, konnte so in der 15. Minute mit 6:4 in Führung gehen.
Eigentlich wäre die Defensivleistung eine gute Basis gewesen, die Führung bis zur Pause auszubauen. Allerdings war die LSC-Offensive an diesem Abend nicht so zielstrebig wie zuletzt, man leistete sich einige Ballverluste und auch der Gladbecker Torwart präsentierte sich in Bestform, so hatte der LSC am Ende des Spiels 20 Fehlwürfe angehäuft. Dennoch blieb man bis zur Pause knapp vorne, vor der Halbzeit ereignete sich dann ein Tor-Klau. Das Tor im Gegenstoß von Max Zerwas wurde vom Zeitnehmer „weggepfiffen“, der, wie die TV-Bilder beweisen, zu früh den Gong der Anzeigetafel akustisch unterstützen wollte und zur Halbzeit pfiff. Der wirkliche Pausengong jedenfalls ertönte, als der Ball längst im Tor eingeschlagen war. Eine kuriose Szene, die am Ende nicht spielentscheidend war, aber den LSC benachteiligte.
Die Angriffsleistung konnte der LSC dann zunächst nicht steigern. Man geriet verdient in Rückstand und hatte in den 15 Minuten nach Wiederanpfiff nur 3 Treffer erzielen können. Der 14:16 Rückstand war „hausgemacht“, das Spiel wie schon über die gesamte Spielzeit hartumkämpft, die Mannschaften schenkten sich nichts, jeder Zentimeter des Spielfeldes wurde beackert. Nun kam doch noch Benni Richter zum Einsatz, der dem Angriff mehr Struktur geben konnte, die Abschlüsse des LSC wurden besser und man erzielte in der zweiten Hälfte der zweiten Halbzeit 10 Tore, was letztlich zu 24 eigenen Toren reichte. Dass diese Ausbeute genügte, war das Verdienst von Verteidigung und Kromberg. Das Tor von Max Zerwas zwei Minuten vor Ende der Begegnung zum 23:20 hatte für die Entscheidung gesorgt.
Trainer Chris Stark: „Kompliment an die Mannschaft, diese 2 Punkte sind erkämpft worden und wir haben trotz schlechter Angriffsleistung heute gewonnen. Kromberg im Tor war klasse, hier geht ein Gruß an Michael Slusarczyk, der mir das Torwart-Talent letzte Saison ans Herz legte. Dann haben wir ihn in der Vorsaison ein bis zwei Mal die Woche schon beim Training gehabt und zu dieser Saison zu uns geholt, um ihn weiterzuentwickeln. Er war heute der einzige richtig fitte Torwart, wir haben ihm das Vertrauen geschenkt, den Einsatz hatte er sich verdient. Dass er als „Lehrling“ diese grandiose Leistung anbietet, davor ziehe ich den Hut. Ansonsten bietet das Spiel viel Anschauungsmaterial für unser Videostudium, weil wir technisch und spieltaktisch viele Fehler begehen. Aber ich bin zufrieden damit, wie wir den Kopf nicht verloren haben und mit Teamspirit das Spiel auf unsere Seite zogen. Kompliment auch an unsere Fans, da waren wieder superviele dabei, großes Kino.“
Torwart Elvan Kromberg: „Ich bin happy, dass ich der Mannschaft gut helfen konnte, das hat heute großen Spaß gemacht. Wir waren durch Videoarbeit gut vorbereitet auf die Würfe des Gegners, das hat ungemein geholfen. Die Unterstützung von Mannschaft und Trainerteam hat mir Rückenwind gegeben, zudem war nicht unerheblich, dass ich letzte Woche schon paar Minuten gesammelt hatte und die ersten Drittligaminuten schon hinter mir hatte. Ich kam dann gut in die Partie und bleib recht konstant im Spiel. Sehr schön, dass es mit Sieg geklappt hat und wir am Montag zum Trainingsstart kicken können,“ deutet der junge Keeper auf das Ritual hin, dass die Mannschaft zu Beginn der Wochen kicken darf, wenn ein Sieg eingefahren wurde.
Das Spiel im Relive: GLADBECK - LSC
Tabelle 3.Liga: 3.Liga
Foto: Thomas Schmidt