LONGERICHER SC - WILHELMSHAVENER HV 33:29 (14:18)
"Außergewöhnlich", "verrückt", "noch nie erlebt", "wahnsinn" - das waren die Worte, die man im Anschluss an das spiel am meisten bei der kleinen aber feinen Saisonabschlussfeier vor der Halle vernahm. Der LSC hatte soeben das größte Comeback der Drittligageschichte gefeiert und nach einem 9-Tore-Rückstand Mitte der ersten hälfte noch mit 4 Toren gegen den Wilhelmshavener HV gewonnen.
Ohne Zimmermann, Ruch, Peters, Dahlke trat der LSC gegen den WHV an in einer Begegnung, wo es zum Saisonabschluss vor allem um einen guten Schlusspunkt nach einer grandiosen Saison für den LSC ging. Den Anfang ging gründlich schief: nach mehreren Fehlwürfen und Fehlaktionen stand es zu Beginn des Spiels 0:7! Die ersten Treffer führten allerdings noch nicht zu einer nennenswerten Verkürzung des Rückstandes, der wuchs bis zum 7:16 auf 9 Tore an.
Niemand in der Halle hätte wahrscheinlich in dieser Phase noch auf den LSC gewettet. Ein paar Umstellungen - Pyszora auf Halb, Kromberg im Tor, Thöne ins Deckungszentrum, Malolepszy in den Rückraum - machten sich bezahlt, der LSC kam zunehmend heran und zeigte sein großes Kämpferherz. Bis zur 40. Minute hatte man das Spiel tatsächlich egalisiert und glich zum 20:20 aus.
Der LSC hatte sein Tempo extrem erhöhen können und eigentlich alle Angriffe führten zu einer guten Torchance. Auch wenn nicht alle verwertet werden konnten: es erinnerte nun einiges an die Topspiele der Saison, wie gegen Emsdetten oder Krefeld zu Hause. Der LSC errang die Führung und gab sie nicht mehr her, neben Matchwinner Elvan Kromberg zeigten am Ende vor allem der Rückraum um Schulz, Malolepszy und Pyszora seine Torgefahr.
Trainer Chris Stark war nach dem Spiel hochzufrieden: "Es war natürlich überhaupt nicht der Plan, den Gegner derart in Führung gehen zu lassen. Aber wir haben nie aufgegeben, die Mannschaft hat wieder ihren überragenden Charakter gezeigt und nachher haben wir einfach auch guten Handball gezeigt. Zum Saisonabschluss ein total verrücktes Spiel und ein Sieg, das hatten wir uns gewünscht. Jetzt freuen wir uns auf unser Regenerationstrainingslager auf Mallorca."